
Den Gemba Walk richtig einsetzen.
Den Gemba Walk richtig einsetzen.

System, Fragenfokus und Routenplan.
Ein guter Gemba Walk beginnt nicht mit dem Laufen, sondern mit dem Denken.
In vielen Unternehmen ist der Gemba Walk längst etabliert – als sichtbares Zeichen, dass Führung nah an der Wertschöpfung stattfindet.
Doch ohne klare Struktur, Fokus und Wiederholbarkeit verkommt der Rundgang schnell zur bloßen Pflichtübung.
Hier erfahren Sie, wie Sie mit einem durchdachten Spickzettel, einer cleveren Routenplanung und gezielten Leitfragen aus dem Gemba Walk ein wirksames Führungsinstrument machen.
Die Idee: Ein Spickzettel für den Rundgang
Ursprünglich als kleine „Cheat Card“ im Hemdtaschenformat entwickelt, hilft die Gemba-Karte Führungskräften – insbesondere neuen SCM-Leitern – dabei, auf dem Shopfloor die richtigen Fragen zu stellen.
Links eine strukturierte Übersicht, rechts Platz für Notizen – die Karte passt ins aufklappbare Klemmbrett und ist damit jederzeit griffbereit.
Die Rückseite?
Ein Werksplan mit Routenplan pro Wochentag.
So wird sichergestellt, dass alle Bereiche mindestens drei Mal im Monat besucht werden – ohne dass einzelne Abteilungen übersehen oder überbesichtigt werden.

Der richtige Fokus: Nicht kontrollieren – verstehen.
Diese Fragen sind kein Katalog für ein Verhör. Der Gemba Walk soll Verbindung schaffen, nicht Druck aufbauen. Ziel ist es, objektiv Verbesserungspotenziale zu erkennen, Vertrauen zu stärken und gemeinsam mit den Mitarbeitern sinnvolle Veränderungen anzustoßen.
Merke: Kein Übereinanderreden. Keine Schuldzuweisung. Nur echte Gespräche – auf Augenhöhe.
Der richtige Ablauf: Mit System durchs Werk.
- Jeder Wochentag hat eine festgelegte Route.
- Jede Station wird mindestens 3x pro Monat besucht.
- Wenn der Tagesrundgang nicht geschafft wird: Am nächsten Tag normal weitermachen.
Tipp: Gerade Woche → Mo, Mi, Fr. Ungerade Woche → Di, Do.
Farblich trennen z. B. orange & grün.
Die Durchführung:
- Routen täglich (oder alle 2 Tage) begehen.
- Aktuelle Problembereiche gezielt zusätzlich anlaufen.
- Nicht jeden Tag dieselben Fragen stellen.
- Immer mit echtem Interesse zuhören – keine Alibi-Besuche.
Nach jedem Rundgang:
- Notizen auswerten und offene Punkte an das KVP-Team übergeben.
- Mit dem PDCA-Zyklus arbeiten: Was wurde umgesetzt? Was ist noch offen?
- Dokumentation bewusst schlank halten – keine PowerPoint-Orgien, nur wenn nötig.

Der Gemba Walk als Beziehungsarbeit.
Die Gemba-Karte hilft, systematisch und gleichzeitig menschlich auf dem Shopfloor präsent zu sein.
Mit klarem Fokus, regelmäßiger Präsenz und gezielten Fragen können Führungskräfte nicht nur Probleme aufdecken, sondern gemeinsam mit den Mitarbeitenden echte Verbesserungen anstoßen.
Wenn Sie möchten, entwickeln wir aus der Karte gern eine digitale Version, eine Druckvorlage oder ein Starterpaket für Ihre Führungskräfte. Sprechen Sie uns an.